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Die dunkle Seite der Farbe

Die dunkle Seite der Farbe

Meine Nichte bemerkte kürzlich in einem Schaufenster eine für sie atemberaubende Buntstiftkollektion die ihr Herz eroberte. Als ich die imponierende Farbpalette ins Auge fasste, fiel mir ein schwarzer Stift auf der in dieser Zusammenstellung eher dunkelgrau wirkte. Von Kindesbeinen wird uns beigebracht, dass der schwarze Stift der dunkelste ist und man ihn am besten zum Zeichnen der Nacht nutzt. Dieser Farbton jedoch hätte sich eher dazu geeignet ein Bild von Dämmerung oder einem grauen Morgen darzustellen… Es ist schwierig eine Farbe als Tiefschwarz zu bezeichnen, da die Wahrnehmung eines Farbtons vom Auge des Betrachters abhängt. Wenn wir eine schwarze Karosserie betrachten sind wir uns bewusst, dass mehrere Faktoren wie Grundierung oder Klarlack auf den Farbton Einfluss hatten. Es ist nämlich nicht einfach eine beständige, tiefschwarze Oberfläche zu erlangen.

Schwarz ist ein Synonym für das universelle, da es sich mit anderen Farbtönen hervorragend zusammenstellen lässt. Die Vielseitigkeit und Eleganz des dunklen Farbtons führte ihn nicht nur in die Automobil- aber auch in die Modebranche, wo er mit Klassikern wie dem "kleinen Schwarzen" in Verbindung gebracht wird. Trotz vergehender Trends steht Schwarz unerschütterlich auf dem Siegerpodest der bevorzugten Farben beim Kauf eines neuen Autos.

Warum scheinen nur wenige auf dem Markt vorhandene Farbtöne Tiefschwarz?

An dieser Stelle sollte man die umfangreiche Suche verschiedener Unternehmen nach dem perfekten, tiefen Schwarz erwähnen. Vor einigen Jahren erschien ein Produkt aus Kohlenstoffnanoröhren das als Vantablack bezeichnet wurde. Seine außergewöhnliche Eigenschaft ist das absorbieren fast 100% des einfallenden Lichts. Vantablack wurde zum Tarnen von NASA-Satelliten oder Spionageflugzeugen genutzt. Auf einer Oberfläche die mit diesem Material bedeckt ist kann man keine Schatten erkennen dies führt dazu, dass so eine Fläche von dem menschlichen Auge als flach empfunden wird. Leider ist dieses Material keine Farbe oder Pigment, sondern eine spezielle Schicht aus 20 Nanometer großen Neonröhren. Natürlich kann man in der Natur Tiefschwarze Muster wie Teer oder Ruß finden. Dadurch könnte man zu dem Schluss kommen, dass ein Tiefschwarzer Farbton von der Beschaffenheit der jeweiligen Oberfläche abhängt.

Wie aber kann man das schwärzeste Schwarz mit Autolack erlangen?

Nicht ohne Bedeutung für Autofahrer ist die Farbtiefe des Lacks mit dem sie die größtmögliche Aufmerksamkeit erregen möchten. Aus diesem Grund arbeiten Hersteller an einem Lack der als besonders intensiv, tief und "schwärzer" erscheint. Vor allem ist die Wahl der richtigen Grundierung für den Basislack wichtig. Diese sollte am besten einen dunklen Farbton haben, idealerweise Schwarz sein. Vor kurzer Zeit erschien ein neues Produkt - Sealer von Multichem, den man nach Wunsch färben kann und dessen Einsatz bewirkt, dass alte Lackschichten sich leichter überlackieren lassen. Bei der Wahl des Basislacks haben wir eine große Auswahl von schwarzen Farbtönen, die meisten Unternehmen besitzen auch ein Angebot von fertigen schwarzen Lacken. Leider sind die Hersteller noch nicht in der Lage einen schwarzen Farbton der die Eigenschaften von Vantablack wiedergibt herzustellen aber dank der Forschung in Farb-Laboren entstehen satte, "saftige" Schwarz-Töne.

An dieser Stelle möchte ich zwei Profix-Produkte anmerken. Einer von ihnen ist Black Plus, der ein etwas satteren Farbton besitzt. Sein Spektrum fällt ins Dunkelblaue, wodurch er als intensiv Schwarz wahrgenommen wird. Das zweite Produkt für besonders anspruchsvolle Nutzer ist JetBlack. In der Entwicklung wurde die Erfahrung früherer Generationen genutzt. Seit Jahrhunderten wurde Ruß, der leicht zugänglich und billig war, zur Produktion von schwarzen Pigmenten benutzt. Bei der Entwicklung der Herstellungsmethoden wurde besonders an der Partikelgröße der Pigmente gearbeitet, sie sollten so klein wie möglich sein. Als Beispiel - die meisten auf dem Markt verfügbaren Lacke besitzen eine Partikelgröße von 100 nm, also ist ihre Dicke 600 Mal kleiner als die eines menschlichen Haars. Je kleiner die Partikelgröße desto größer ist die Fläche die Licht absorbieren kann. Multichem gelang es Partikel von schwarzem Pigment zu entwickelnd die 10 Mal kleiner als die populärsten auf dem Markt erhältlichen sind. Ein Pigment dieser Art wurde für die Herstellung des schwarzen Basislacks JetBlack benutzt und aus diesem Grund ist seine Tiefe außergewöhnlich intensiv. Der Farbton der erhaltenen Oberfläche weckt Bewunderung anderer Autofahrer auf der Straße, da er so tief schwarz ist das es schwer ist den Blick abzuwenden.

Der letzte Schritt zum Erlangen eines befriedigenden Effekts ist die Wahl eines hochqualitativen Klarlacks, dank dessen die Oberfläche glänzend und kratzbeständig wird. Zurzeit ist auch ein Matt-Effekt im Trend, den man durch auftragen von Matt-Klarlack (z.B. CM10 von Profix) erlangen kann. Wenn man einen matten Klarlack wählt, sollte man jedoch bedenken das dies die Tiefe des schwarzen Farbtons mindert.

Zusammenfassend kommt man zu dem Schluss, dass die existierende Technik nicht erlaubt eine perfekt schwarze Oberfläche herzustellen die 100% des Lichts absorbiert. Die Hersteller werden jedoch unaufhörlich danach streben, da schwarzer Lack universell und elegant bleiben wird.