Letztens hinzugefügt
Meistens gelesen
Warum verwenden wir Farben auf Wasserbasis, wenn die konventionellen zur Verfügung stehen?
Schmutz auf lackierten Oberflächen
Die Farbbestimmung im Wasserbasislack-System
Wieso ist Klarlack UV-beständig?
Wieso ist Klarlack UV-beständig?
Fahrzeuglack ist ein vielschichtiges System, in dem jede Schicht eine streng festgelegte Funktion erfüllt. Die untere Schicht ist für die gute Haftfähigkeit und den Korrosionsschutz verantwortlich. Meistens handelt es sich im Fall der Renovierungs-Lackiererei dabei um eine Epoxid- oder reaktive Basis.
Die nächste Schicht bilden Füllgrundierungen, die die Beständigkeit gegen mechanische Verformungen steigern und eine ausgleichende Rolle erfüllen. Grundierungen von guter Qualität besitzen auch Anti-Korrosions-Inhaltsstoffe (beispielsweise CP 365 der Marke Profix). Diese zwei für uns Benutzer unsichtbaren Schichten erfüllen eine sehr wichtige Korrosionsschutzfunktion, die für die Lebensdauer unserer Karosserie verantwortlich ist.
Die letzte Schicht ist für den optischen Endeffekt verantwortlich. Die Oberflächenschicht kann im Renovierungslackwesen aus mehreren Teilen bestehen. Dabei kann es sich z. B. um Basislacke handeln, die einen Farbton mit optischen Effekten bieten (z. B. Perlglanzlack) oder im Fall von Solid-Lacken um Acryllack.
Zum Schluss kommt die farblose Schicht, die auch matt sein kann, und für den Glanz oder dessen Fehlen, die Glätte sowie die Beständigkeit gegen Kratzer verantwortlich ist. Man darf nicht vergessen, dass alle Schichten voneinander abhängen, wodurch sie sich gemeinsam auf die Eigenschaften und die Beständigkeit der gesamten Schutzoberfläche auswirken. Um die Schicht vor Sonneneinstrahlung zu schützen (insbesondere ultravioletter Strahlung) werden Autolacken organische und anorganische UV-Nano-Absorber hinzugefügt. Vereinfacht kann man sagen, dass dies eine Art Sonnencreme für unser Auto ist. Solche Zusätze verlängern die Lebensdauer des Lacks und bewahren dabei sein Aussehen für lange Jahre. Bleibt die Frage, wie Lackhersteller die Beständigkeit ihres Lacks gegen UV-Strahlung testen, wenn unter natürlichen Bedingungen ein solcher Prozess mehrere Jahre in Anspruch nimmt. Dies wird zweigleisig gelöst.
Erstens werden Labormethoden der beschleunigten Alterung der Lackschichten angewandt, die auf einer Simulation der atmosphärischen Bedingungen beruhen. Die Intensivierung dieser Bedingungen ermöglicht eine schnellere Beurteilung der Beständigkeit der untersuchten Schicht, da diese die Untersuchungsdauer verkürzt. Der Prozess der beschleunigten Alterung kann durch die Einwirkung eines Alterungsfaktors (Temperatur, Feuchtigkeit oder Strahlungsintensität), mehrerer gleichzeitig wirkender Faktoren oder ihren zyklischen Wechsel durchgeführt werden. Zur Durchführung dieser Tests werden solche Geräte wie Klima-Kammer, Thermoschock-Kammer, Salz-Kammer oder UV-Kammer verwendet.
Der zweite Schritt, der aufgrund seiner Aufwändigkeit von nur wenigen Herstellern angewandt wird, ist der sog. „Florida-Test“ – ein Test unter natürlichen Extrembedingungen. Seit mehr als 75 Jahren ist die Region Miami in Florida zum Bezugspunkt für Beständigkeitsprüfungen gegen atmosphärische Einflüsse geworden. Ein Test-Jahr in Miami entspricht mehreren Test-Jahren an anderen Orten der Welt. Florida besitzt sehr intensives Sonnenlicht, UV-Strahlung, hohe jährliche Temperaturen, intensive Regenfälle und eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit. Die Belastung der Schicht wird mehrfach durch die Gegenwart des zerstäubten Salzwassers aus dem Ozean in der Luft in Verbindung mit der sehr hohen Intensität der Sonneneinstrahlung, insbesondere der UV-Strahlung, verstärkt. Ein positives Test-Ergebnis unter diesen Bedingungen ist eine Qualitätsgarantie des Lacks. Solch strengen Tests müssen die Produkte der Marke Profix (z. B. farbloser Lack CP 2015 HS X-Speed) standhalten, da der Hersteller sie unter genau diesen Bedingungen dort testet.
Die Proben, denen Lacke von guter Qualität unterzogen werden, bestehen aus Untersuchungen in mehreren Abschnitten, da nur diese die Erteilung einer Garantie für die geschaffene Oberfläche zulassen.